Rasseportrait (Bilder s.u.)
Der Rottweiler gilt als Inbegriff des Mutes und der Treue. Er ist ein Muskelpaket, das Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit zugleich verkörpert. Ein im Wesen typischer Rottweiler ist jedoch ein Hund, vor dem niemand Angst zu haben braucht. Der Rottweiler ist bei konsequenter Erziehung ein treuer Freund, ein liebenswertes Familienmitglied und ein hevorragender Sportkamerad.
Herkunft: Deutschland
Zucht seit ca.: moderne Rottweilerzucht seit Anfang des 20. Jahrhunderts
Gewicht: Rüden ca. 50 Kilo und Hündinnen ca. 40 Kilo
Widerristhöhe: Hündinnen 56 bis 63 und Rüden 61 bis 68 cm
FCI-Standard-Nr.: 147 vom 06.04.2000 / Deutschland
Gruppe: II (Schnauzer und Pinscher, Molosser und Schweizer Sennenhunde)
Sektion: 2.1 (Molosser, doggenartige Hunde)
Weitere Namen: Rottweiler Metzgerhund; Rotti
Ursprünglicher Einsatz: Hüte- und Treibhund, Zughund, Wach- und Schutzhund, Jagdgehilfe
Heutiger Einsatz: Dienst-, Sport-, Wach- , Rettungs- und Therapiehund, Familienhund
Geschichte und Einsatzgebiete:
Der Rottweiler ist eine der ältesten deutschen Hunderassen, sein Ursprung geht bis in die Römerzeit zurück. Die Vorfahren der Rottweiler zogen mit dem römischen Legionen über die Alpen, beschützten die Menschen, trieben das Vieh und halfen bei der Jagd.
Im Raum Rottweil entdeckten die Metzger diesen Hundeschlag, kreuzten ihn mit einheimischen Hunderassen und züchteten so eine Rasse, die vor allem für das Treiben und bewachen ihrer Großviehherden und zum Schutz ihres Lebens und Eigentums geeignet war. Nach der alten deutschen Reichsstadt Rottweil erhielt der Hund den Namen Rottweiler Metzgerhund.
1905 fand in Heidelberg eine Ausstellung aller Hunderassen statt. Der Ehrenvorsitzende, Albert Graf, der auf der Suche nach einem Hund seltener Rasse mit tadellosen Wesen war, stieß auf den Rottweiler. Er war von dieser Rasse so begeistert, dass er die Zucht in die Hand nahm. 1907 wurde der Deutsche Rottweiler-Klub mit Sitz in Heidelberg gegründet, allerdings herrschten unterschiedliche Zuchtauffassungen.
Zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde im Rahmen einer Überprüfung festgestellt, dass der Rottweiler auch für die Aufgaben im Polizeidienst hervorragend geeignet ist. Eine offizielle Anerkennung als Diensthund erfolgte im Jahr 1910.
Der im August 1921 in Eisenach gegründete Allgemeine Deutsche Rottweiler-Klub (ADRK) legte durch seine vereinheitlichten Zuchtvorgaben den Grundstein für die moderne Rottweilerzucht und ermöglichte damit, dass sich der Rottweiler als anerkannter Diensthund für Polizei-, Zoll und Militär und als Rettungshund etablieren konnte aber auch als Sport- und Familienhund weltweit Beliebtheit erlangt hat.
Verhalten und Charakter:
Gemäß Rassestandard ist der Rottweiler ein temperamentvoller, wesensfester und sehr selbstsicherer Hund. Er ist arbeitsfreudig, intelligent, gehorsam und führig. Der Rottweiler ist bei konsequenter Erziehung und artgerechter Haltung ein liebenswerter und anhänglicher Familienhund. Der sonst ungestüme und kräftige Hund ist gegenübern kleinen Kindern sehr behutsam und zärtlich. Innerhalb seiner Familie ist er sehr verschmust aber auch wachsam. Fremden gegenüber verhält er sich in Anwesenheit seiner Familie neutral.
Leider hat der Rottweiler in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit an Ansehen verloren. Durch wiederholte Beißunfälle, die meist falscher Haltung, Sozialisierung bzw. Erziehung geschuldet waren, wurde der Rottweiler leider in einigen Bundesländern in die Liste der Kampfhunderassen aufgenommen und seine Haltung unterliegt teilweise bestimmten Einschränkungen.
Rottweiler sind Hunde wie alle anderen Rassen auch. Ob sie sich zum „Kampfhund“ oder würdigen Vertreter ihrer Rasse entwickeln, hängt einzig und allein von ihrer Erziehung ab. Der Rottweiler braucht klare Regeln und muss seine Stellung im Rudel kennen. Dieser anspruchsvollen und verantwortungsbewussten Aufgabe sollten sich alle Welpenkäufer in ihrem eigenen und im Interesse der Rasse bewusst sein.
Unsere Rottweiler sind sehr gute Sport- und Wachhunde. Trotzdem sind sie verschmuste Knutschbacken und nichts geht übers Ohrenkraulen. Besucher werden in unserer Anwesenheit neugierig, freundlich aber leider auch stürmisch begrüßt. Sind wir nicht zu Hause bewachen sie das Grundstück sehr energisch. Mindestens ein Mal am Tag haben sie ihre drolligen fünf Minuten, da wird der Schwanz gejagt, im Garten fangen gespielt und alles herumgeschleppt, was zu finden ist. Unsere Rottweiler leben mit uns im Haus und sind nur während wir auf Arbeit sind im Zwinger. Sie verhalten sich sehr ruhig, sind ausgeglichen und machen nichts kaputt. Sie lieben unseren Kater Manfred und der arme Kerl wird manchmal so nass geschleckt, dass wir ihn nach der Liebkosung trocken rubbeln müssen. Jeder Rottweiler im Rudel hat seinen eigenen Charakter und Charm als Clown, Vermittler, Diva, Boss, Streitschlichter. Es gibt nichts Schöneres für uns, wie diesen kraftvollen, hingebungsvollen, treuen Hund mit seinen sprechenden dunkelbraunen Augen an unserer Seite zu wissen.
Pflege:
Der Rottweiler erfordert sehr wenig Pflege.
Das derbe Stockhaar wird wöchentlich gestriegelt und kann bei Verschmutzung mit einem feuchten Tuch abgerieben werden. Der Fellwechsel erfolgt im Frühjahr und Herbst.
Bei starker Verschmutzung kann der Rottweiler auch warm geduscht werden. Ein nasser Rottweiler sollte immer mit trockenen Tüchern abgerubbelt werden.
Regelmäßige Kontrolle und ggf. Reiningung von Ohren und Augen sollten selbstverständlich sein.
Ggf. ist auch eine Pfotenpflege im Winter erforderlich.
Kontrolle Ungezieferbefall (Zecken, Flöhe, Milben, Würmer)
Spezifische Erkrankungen:
Es sind keine typischen Erkrankungen bekannt, außer die üblichen Erkrankungen großer Rassen wie z.B. Magendrehung, Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie
Link zum Verband/Verein: Allgemeiner Deutscher Rottweilerklub (ADRK) http://www.adrk.de/
Informationen zu den Fotos:
Foto 1: Rassestandard - Rüde "Arras von der Puppenstube", Widerrist 65 cm, Gewicht 50 Kg (Anwart VDH-Champion);
Foto 2: Ausbildung - Arras hatte bereits mit 3 Jahren alle VPG- und Fährtenprüfungen, ist gekört und war auf der Deutschen Meisterschaft ADRK
Foto 3: Hündin "Dixi vom Kreuzgang" und Kater Manfred beim Knuddeln;
Foto 4: Klein Ari auf Erkundungstour „Wer bist du denn?“;
Foto 5: Arras ist eine echte Wasserratte und kennt keine Angst;
Foto 6: Die drolligen fünf Minuten - Dixi und Arras beim Tollen;
Foto 7: Soziale Kontakte zu Artgenossen sind wichtig - hier Fine beim Spielen;
Foto 8: Welpen sollen engen Familienkontakt haben – Fine fühlt sich im Wintergarten sehr wohl;
Foto 9: Welpen brauchen Freiräume – Fine erkundet den Garten;
Foto 10: Welpen sollen mit allen Situationen konfrontiert werden – für ein Leckerchen machen die kleinen Rottis alles – klein Ari beim Balancieren auf dem Balken;